Den eigenen Schatten sehen, kann sehr einfach sein, wenn ich ihn per Zufall beobachte und ich mir vielleicht noch einen fotografischen Spass daraus mache. Für einen Schatten brauche ich Licht - künstliches oder unsere Sonne.
Doch wie anders ist es, wenn ich meine inneren Schattenaspekte ansehe. Das ist eine grosse Herausforderung und hat nicht mehr mit so viel Spass und Lust zu tun. Im Gegenteil, am liebsten möchte ich meine Augen verschliessen, vor all diesen Tiefen und Abgründen, die sich in mir auftun und dann einfach an die Oberfläche geraten wie eine Gasblase in einem Moorsee. Auf einmal sind sie da, diese blubbernden Gasblasen und zeigen sich in voller Grösse, wegschauen funktioniert in diesem Fall nicht mehr. Es gibt nur eins, ich muss mich damit konfrontieren sonst kommen sie immer wieder in einer anderen Form wie ein verpacktes Geschenk auf mich zu. Insbesondere glaube ich zu spüren, dass in dieser besonderen Zeit, mir viele Schattenthemen gezeigt werden. Nicht alle verstehe ich auf Anhieb - andere begegnen mir immer wieder über all meine Lebensjahre hinweg. Ja - es liegt an mir, genau hinzuschauen, die Augen und mein Herz zu öffnen. Wo Schatten ist, ist auch Licht und es kann sich etwas in mir lösen, wenn ich es zulasse, sehe und verstehe. Dieser Schattenaspekt ist dann kein Selbstläufer mehr, sondern ich integriere ihn voll und ganz in mein Leben. Also im Endeffekt doch ein Geschenk an mich; denn wieviel einfacher ist es, den Schatten nun als Licht zu spüren. Danke.