Heute möchte ich von einem Erlebnis erzählen, dass mich irgendwie seltsam anmutet, es klingt nach.
Das erste Mal in meinem Leben trage ich eine Gesichtsmaske. Ich weiss rundherum machen das Viele, weil sie es wollen/müssen oder eben wie heute - ICH - es müssen.
Ja klar, ich weiss, ich bin freiwillig zum Coiffeur. Unglaublich, ich sitze beim Haarschneider und sehe mein eigenes Gesicht nicht, sitze aber eine volle Stunde vor einem Spiegel. Ich sehe nur noch die Maske, die Maske wird irgendwie immer grösser und ich spüre, wie ich als Individuum verschwinde - verschwinde hinter einer Maske.
Jetzt werden mir die Haare geschnitten, sorry, aber der Haarschnitt gehört doch irgendwie zum Gesicht. Die Maske zeigt nicht einmal mehr meine Gesichtsform - im Gegenteil ich glaube, ich bin zu einer Schildkröte mutiert. Ich fühle mich in dieser Stunde als ein Wesen von einem anderen Stern. Keine Ahnung, wer dort vor diesem Spiegel sitzt. Zum einen rutscht die Maske immer wieder zu meinen Augen hoch, was mich sehr stört und ich muss sie immer nach unten ziehen, sonst hätte ich vermutlich jetzt entzündete Augen. Das bekomme ich zwischendurch schon wegen meinem Heuschnupfen, das genügt vollkommen. Dann hoffe ich, dass ich keinen Niesanfall kriege, da ich ja evtl. allergisch auf diese Maske reagiere, da sie den weiten Weg von China nach Schwyz gereist ist. Mein Haarschneider meint, ich möge ihn bitte vorher informieren, damit er zwei Meter Abstand nehmen könne.
Nun ja, im Endeffekt ist es eine anstrengende Stunde, ich bin nicht ganz unschuldig - eine Stunde mit dem Thema Corona in Diskussion mit einer Person, die ich nicht kenne. Selbst schuld, will ich doch dieses Thema loslassen.
Nun eine weitere solche Tortur mit Gesichtsmaske, wo auch immer, werde ich mir sehr gut in Zukunft überlegen. Da ja nichts mehr bleibt wie es ist, lasse ich vielleicht meine Haare lieber wachsen und warte auf DEN BESONDEREN TAG bis wir wieder unsere volle ganze unendliche FREIHEIT zurück erhalten.
Übrigens meine Frisur mit meinem Gesicht habe ich schliesslich erst zu Hause in meinem Spiegel gesehen; denn die Maske darf ich erst ausziehen, wenn ich den Laden verlasse.
Der Figaro hat alles wunderbar gemacht - ein Profi, dafür bin ich sehr dankbar.
Auf jeden Fall bestaune ich Alle, die einfach so lässig damit umgehen. "Maske" ab!